Der Weltspartag wird nach wie vor begangen, heuer fällt er den 31. Oktober 2020. Gehen Sie mit Ihren Kindern an diesem Tag zu Ihrer Bankfiliale, nehmen Sie von dort ein kleines Geschenk mit und motivieren Sie die Jüngsten trotz Mini-Zinsen zum Sparen.
Sparzinsen 2020 in Österreich im Vergleich – Tagesgeld & Festgeld
Geschenke zum Weltspartag 2020 in Österreich
Info: Wir werden die Informationen mit aktuellen Aktionen und Geschenken zum Weltspartag aktualisieren sobald uns diese vorliegen.
Traditionell erhalten Kinder, die am Weltspartag ihr Sparschwein bei der Bank öffnen und das darin enthaltene Geld auf ein Konto einzahlen, von der Bank kleine Geschenke.
Oft ist es sinnigerweise ein neues Sparschwein, wenn das alte zerschlagen wird, Luftballons und kleine Plüschtiere, Schulbedarf und Spielzeug sind ebenfalls zu haben. Wir haben uns bei den Banken in Österreich umgeschaut. 2019 gab es diese Geschenke:
- Raiffeisenbanken in ganz Österreich: Hier gibt es die Online-Gewinnspielwochen 2019. Die Teilnahme ist bis zum 31.10.2019 möglich, drei Gewinner erhalten ein Wellnesswochenende für zwei Personen. Die Raiffeisenbanken richten außerdem ein Oktoberfest und eine „Lange Nacht des Sparens“ aus.
- HYPO NOE in Wien und Niederösterreich: Geschenke sind ein Zirbenkissen oder Bluetooth Kopfhörer sowie für Kinder das Hippo Hopp Kartenspiel. Ein Oktoberfest, der Weltspartagsempfang in St. Pölten und die Präsentation der neu gestalteten Filiale Wien-Hütteldorf finden ebenfalls statt.
- Hypo Steiermark: Diese Bank beschenkt zum Weltspartag ihre Kunden mit Produkten aus Behinderteneinrichtungen. Die hergestellten Sachen repräsentieren die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft. Die Hersteller sind heuer die Einrichtungen Chance B, Kompetenz, Lebenshilfe St. Peters am Ottersbach und Graz sowie AB.
- Sparkasse Tirol: Hier gibt es die oben erwähnten kleinen Geschenke wie Luftballons, Spielzeug und Plüschtiere sowie ausführliche Gratis-Beratungen in den Filialen Imst, Schwarz, Rattenberg, Kitzbühel, Kufstein, Lienz und Mitterstill.
- Bank Burgenland: Neben der bekannten und beliebten Trinkflasche können Kunden bei dieser Bank ein regionales Produkt auswählen, so etwa die Spiralen des Güssinger Nudelproduzenten Wolf. Hinzu kommen ein Wertpapierplan, das Stufenzinssparbuch und die Gratis Vignette 2020 (Wert: 91,20 Euro), wenn Kunden eine GRAWE Lebensversicherung bis zum Jahresende abschließen.
- Raiffeisenbank Salzburg: Kunden erhalten hier ein Plüsch-Snaparmband mit drei verschiedenen Tieren, einen Smartphone-Sitzsack in verschiedenen Farben, eine Leselampe sowie ein Naturkissen mit Kräutern oder Zirbe aus regionaler, nachhaltiger Handfertigung.
- Raiffeisenbank Tirol: Junge SparerInnen können sich hier für das Sumsi Sparen eintragen und als Geschenk ein bemalbares Puzzle, einen Flugdrachen oder ein Sumsi Plüschtier auswählen.
- BKS Bank Steiermark: Auch hier stehen die jüngsten Sparer im Fokus. Geschenke sind ein Größenmesser (bis 1,54 m), regionale BKS Nudeln aus Finkensteinu und ein neunteiliges reflektierendes Sicherheitsset (zwei Sicherheitsklatschbänder, ein Handsticker, vier Smileysticker und zwei T-Shirt-Anhänger). Außerdem können Kunden optional das „Grüne Sparbuch“ wählen.
Tipp: Es gibt nach wie vor das „Sparefroh Sparen“, bei dem Kinder bis zu ihrem 10. Geburtstag auf Einzahlungen bis 500 Euro sagenhafte 3,00 % Sparzinsen erhalten. Das ist ein Geschenk der Banken und Sparkassen, denn es gibt heute auf Sparbuchanlagen in Europa nirgendwo noch 3,00 %.
Eltern sollten diese Anlage wählen und ihre Kinder unbedingt dazu motivieren, ein wenig vom Taschengeld darauf einzuzahlen.
Zum nächsten Weltspartag bringt das Kind dann das Sparschwein in die Bank und zahlt die angesparten Münzen ein. Über das eingezahlte Kapital darf übrigens täglich verfügt werden. Das können Eltern ihren Kindern durchaus mitteilen, um sie wiederum dazu zu motivieren, sich diese Verfügung genau zu überlegen.
Der Weltspartag und die Zinsen
Es ist wahr: Der Weltspartag scheint angesichts der Mini-Zinsen seinen Sinn verloren zu haben. Doch so ist es nicht. Menschen sollten sparen, selbst wenn die Inflation den Zins auffrisst. Wir brauchen für Anschaffungen und schwierige Zeiten unbedingt Rücklagen.
Da viele Menschen durch ihr Onlinebanking ihre Bankfiliale kaum noch zu Gesicht bekommen, ist der Weltspartag eine gute Gelegenheit, sich mit den Kindern doch einmal dort hinzubegeben und über das Sparen nachzudenken. Das klassische Sparbuch wählen immer noch rund 40 – 50 % aller ÖsterreicherInnen als Instrument zum Sparen, obgleich die Zinsen nur zwischen 0,01 und 1,35 % betragen.
Hier ein Überblick:
- Hellobank: 0,01 %
- DenizBank: 0,10 – 0,40 % je nach Anlagenhöhe
- Kommunal KreditInvest: 0,31 %
- Addiko Bank: 0,40 %
- Sparkassen und Raiffeisenbanken: 0,40 – 0,90 % (regional unterschiedlich)
- Renault Bank Direkt: 0,50 – 0,60 % je nach Anlagenhöhe
- Credit Agricole: 1,01 %
- Santander Consumer Bank: bis 1,35 %
Eine gute Alternative zum Sparbuch ist das Fondssparen. Hierbei zahlen die Sparer monatlich einen mäßigen Betrag – zum Beispiel 100 Euro – in einen Aktien- oder Mischfonds ein. Die Renditen können beträchtlich ausfallen, allerdings gibt es das Risiko von Rückschlägen.
Hierzu müssen sich Sparer beraten lassen. Die meisten Fonds werden bei ~80 % der Einlagen mit einem Stopploss abgesichert. Die Details kann Ihnen aber wirklich nur Ihr Bankberater erklären. Der Weltspartag böte hierfür eine gute Gelegenheit.
Wie ist der Weltspartag entstanden?
Am 31. Oktober 1925 fand der erste Weltspartag statt. Im Jahr 1924 hatten Präsidenten von Sparkassen auf einem Mailänder Kongress diese Initiative beschlossen, der wichtigste Ideengeber war Prof. Filippo Ravizza, damals Direktor des WSBI (World Savings Banks Institute, Weltsparkasseninstitut). Anfangs nahmen 27 Länder teil. Sparen war damals so wichtig wie heute, doch nicht alle Nationen waren zunächst von der Wichtigkeit zu überzeugen.
Die Deutschen hatten 1923 gerade eine Währungsreform hinter sich gebracht, der einige Jahre später die Hyperinflation folgte – die Sparen ad absurdum führte. Es gehörte daher ab den 1930er Jahren viel Weitsicht zum Sparen, doch manche Menschen besaßen sie.
Der Weltspartag hieß anfangs „Weltsparsamkeitstag“, er wurde seither zum festen Termin von Sparkassen und später auch anderen Geldinstituten. Von Anfang an wurde den Kindern das Sparen nahegelegt, 1928 komponierten zwei italienische Musiker zum Anlass eine „Spar-Hymne“.
Den höchsten Zuspruch fand der Weltspartag ab den 1950er Jahren bis etwa 1970, er wurde weltweit intensiv begangen. In Österreich brachten die Geldinstitute gemeinsam ein Sparmagazin für Jugendliche heraus, die Auflage war mit 400.000 Exemplaren sehr hoch. Das Online-Zeitalter wirkt zwar nicht gegen die Idee des Sparens, diese leidet eher unter den niedrigen Zinsen.
Doch durch das Online-Banking haben viele Menschen den physischen Kontakt zu ihrem Geldinstitut verloren. Die Banken und Sparkassen halten aber tapfer ihren „lokalen“ Gedenktag durch und locken alljährlich mit neuen Ideen und Geschenken.
Allerdings haben einige von ihnen den Weltspartag inzwischen ad acta gelegt. Begangen wird er nach wie vor von praktisch allen Sparkassen und Raiffeisenbanken sowie den meisten Spardabanken. In ländlichen Gegenden funktioniert das Event sogar recht gut. Auch international gibt es den Weltspartag nach wie vor in vielen Regionen, er ist möglicherweise sogar bedeutsamer als bei uns – nur der europäische Kontinent leidet durch die EZB-Politik unter den niedrigsten Sparzinsen seit vielen Jahrzehnten, anderswo sind sie aber nach wie vor hoch.
Indien feiert den Weltspartag am 30. Oktober, seit Indira Gandhi zum eigentlichen Datum 1984 verstarb. Spanien hatte einen nationalen Spartag sogar schon ab 1921 eingeführt und schloss sich ab 1925 dem Weltspartag an.
Das österreichische Maskottchen „Sparefroh“, das anlässlich des Weltspartages eingeführt worden war, erlangte in den 1970er Jahren eine größere Bekanntheit als Name des Bundespräsidenten. Es wurde als Kostüm getragen und als Spielzeugfigur vermarktet.
In den USA konkurrierte der Weltspartag schon immer mit Halloween, Letzteres gewann den Wettlauf um die Gunst der Amerikaner. Die Demokratische Republik Kongo schloss sich erst 2011 dem Weltspartag an, was nicht verwundert: Nur zwei Prozent der Kongolesen haben überhaupt ein Bankkonto. Die Südkoreaner begehen den Weltspartag erst in der letzten Oktoberwoche. Größere Shows zum Weltspartag gibt es unter anderem in Sri Lanka und Chile.
Bedeutung des Weltspartages
Es mag bieder wirken, doch die Idee, auf das Sparen mit einem weltweit begangenen Gedenktag hinzuweisen, ist in Wahrheit sehr gut. Den meisten Menschen fällt es schwer, Kindern muss es zwingend vermittelt werden. Doch wer sich etwas erspart hat, kann sein Leben ganz anders gestalten.
Er muss zum Beispiel nicht jeden Job annehmen oder kann einen unangenehmen Job schneller kündigen. Menschen mit einem Guthaben leben günstiger, weil sie sich nicht so häufig für Anschaffungen verschulden.
Wenn das Guthaben sogar Zinsen bringt, leben sie noch günstiger. Die Banken begrüßen die Idee des Sparens, weil sie die Einlagen von Sparern in Kredite investieren können. Für diese erhalten sie etwas höhere Zinsen, während sie den Sparern sehr niedrige Zinsen zahlen.
Die Differenz ist das Geschäft der Geldinstitute. Wie viel die Menschen eines Landes sparen, wird durch die Sparquote ausgedrückt. In Österreich lat sie 2019 bei 7,4 %, im Jahr 1995 waren es noch 14,6 % gewesen.