Die wirtschafltiche Entwicklung für das kommende Jahr 2020 in Österreich betrachtet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) aktuell ziemlich pessimistisch.
Dafür ausschlaggebend sind beispielsweise die aktuell schwache Entwicklung im Bereich Export durch die Industrie in Österreich – Dies dürfte laut aktuellen Einschätzungen dazu führen dass die Wachstumsprognose bzw. das wirtschaftliche Wachstum im Jahr 2020 geringer ausfällt als biher erwartet.
Ein weiterer als negativ zu wertender Aspekt wird das Lohnwachstum sein, die Notenbank rechnet auch in diesem Bereich mit einer langsameren Entwicklung.
- „Der Arbeitsmarkt ist ein Träger der österreichischen Konjunktur“, sagte der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Robert Holzmann, am Freitag im Rahmen der Präsentation des OeNB-Konjunkturausblicks am Freitag.
Ein starker Arbeitsmarkt hat natürlich auch einen Anteil am privaten Konsum. Neben den Entwicklungen in der Baubranche ist auch der Bereich der aktuellen Konsumnachfrage ein wesentlicher Punkt der dabei helfen kann eine schwächelnde Industrie entsprechend auszugleichen.
Weniger Lohnwachstum am Jobmarkt im Jahr 2020 in Österreich
Laut den aktuellen Prognosen der OeNB wird sich das zu erwartende Lohnwachstum 2020 in Österreich von 2,8 % im bisherigen Jahr 2019 im Jahr 2020 deutlich auf 2,1 % abschwächen. Weiters rechnet man bei den aktuellen Prognosen mit einer negativen Entwicklung im Bereich der Arbeitslosigkeit – Die Arbeitslosenquote in Österreich dürfte im Jahr 2020 von aktuell 4,6 % auf 4,7 % steigen.
Starker Mangel an Arbeitskräften – Fachkräftemangel
„Der Mismatch ist im Wesentlichen ein Fachkräftemangel“, sagte Doris Ritzberger-Grünwald, Direktorin der Abteilung Volkswirtschaft der OeNB.Mögliche Maßnahmen für einen Ausgleich im Bereich der Fachkräfte und um dem Fachkräftemangel in Österreich entgegen zu wirken wären beispielsweise Schwerpunkte im Bereich Ausbildung so wie Migration. Eine mögliche Maßnahme wären hier Ausbildungsformen wie beispielsweise die Lehre mit Matura und die Umsetzung von Maßnahmen für das Behalten von Leuten im Arbeitsprozess.
Öffnung des Arbeitsmarkts in Österreich ab 1.Juli 2020 für Kroaten
- Durch die Öffnung des Arbeitsmarktes in Österreich für Kroatien die ab dem 1.Juli 2020 gültig wird rechnet die Nationalbank mit einem Plus von 20.000 Arbeitnehmern.
- Da die Situation im Bereich Arbeitskräfte in Kroatien selbst gut ist und auch andere Leute den Zugang für Kroatien ermöglicht haben ist das noch „freie“ Migrationspotential an kroatischen Arbeitnehmern und Fachkräften für Österreich beschränkt.
- Die OeNB rechnet mit 100.000 Personen im Bereich Bevölkerungszuwachs durch Migration, während durch steigende Erwerbsquoten bei älteren Personen bis zum Jahr 2022 mit zusätzlich 150.000 Personen am Arbeitsmarkt gerechnet wird, die einen Beruf/einen Job suchen.
Anstieg beim privaten Konsumverhalten in Österreich erwartet
Hierbei wird mit einem stabilen Konsum in Österreich gerechnet. Für das Jahr 2020 rechnet die Nationalbank laut aktuellen Prognosen sogar mit einem leichten Anstieg gegenüber 2019. Negative Aussichten gäbe es für die heimische Industrie, da diese stark vom Export abhängig ist und dieser unter der Entwicklung im internationalen Umfeld leiden muss.
- Die Prognose für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2020 liegt aktuell bei 1,1 % und damit deutlich niedriger als die 1,6 % im Jahr 2019.
- Ausschlaggebend sind hier neben den Entwicklungen in Österreich auch die schlechten Prognosen für Deutschland als einer der wesentlichen Handelspartner. Die Bundesbank in Deutschland rechnet mit 0,6 % Wachstum im Jahr 2020 und hat damit ihre bisherige Prognose halbiert.
Langfristig sind ab 2021 wieder positivere Entwicklungen für das Wirtschaftswachstum in Österreich und Deutschland erwartet, da man mit einer Steigerung der Exporte, steigender Inflation und höheren staatlichen Budgetüberschüssen rechnen wird.
Wie sich die Inflation 2020/2021 in Österreich und Deutschland entwickelt und welches Wirtschaftswachstum 2020 tatsächlich zu erreichen ist wird sich zeigen – Die aktuelle Entwicklung hält sich selten genau an getroffene Prognosen.